28-07-2014 (ger)

Erste Anwendung eines Moiré Deflektometers in der Antimaterie-Physik

Die AEgIS Kollaboration am CERN (ein Zusammenschluss von 25 Institutionen) hat eine Methode demonstriert mit der eine sehr kleine Ablenkung (kleiner als der Durchmesser eines menschlichen Haares) eines Strahls von Antiprotonen, dem Schwesterteilchen des Protons, gemessen werden kann. Hierfür werden zwei Gitter in den Strahl gestellt, deren feine Spalten nur bestimmte Teilchentrajektorien zulassen. Die Auftreffpunkte der Antiprotonen, welche beide Gitter passieren konnten, werden mit einem Emulsionsdetektor gemessen. Im Prinzip ist dies ein fotographischer Film, der Momentaufnahmen der „Annihilation“ von Antiprotonen macht. Annihilation, so wird der Prozess genannt, bei dem Antimaterie auf Materie stößt und dabei vollständig in kleinere Teilchen und Energie zerstrahlt. Ein großer Vorteil dieser Methode namens Moiré Deflektometrie ist, dass sie auch mit wenigen Teilchen auskommt. Damit eignet sie sich sehr für die Arbeit mit seltener Materie – wie zum Beispiel hier mit Antimaterie.

Bei diesem Experiment wurden Technologien verschiedenster Gebiete der Physik genutzt und wurde durch die Zusammenarbeit einer interdisziplinären und multitnationalen Kollaboration von Physikern ermöglicht. In zukünftigen Experimenten könnte diese Methode benutzt werden um die Gravitation von Antiwasserstoff zu messen, eine Kraft die deutlich kleiner ist als die Elektromagnetische Kraft, welche hier gemessen wurde.